Der Kolonialismus schuf ein übergeordnetes System und hielt Gegenden wie Nigeria mit 412 Völkern mit London als neuem Haupt zusammen. Jede afrikanische Kolonie, ob Elfenbeinküste oder Tanzania, ob das kleine Benin oder sogar das Mini Guinea-Bissau umfasst mehrere Völker. Als die Kolonie verschwand, fehlte ein neuer Staat und noch mehr eine Nation. Die Zeit zum Nation-building war nicht nur viel zu kurz, sondern auch tatenlos geblieben. Man fiel zurück – nicht zur Kolonie sondern zum Stamm, einer Fiktion im Kopf, was eine sprachliche Fiktion blieb, denn längst waren die Völker durchmischt. Es war eine gemeinsame kleine lokale Sprache, aber nicht eine Blutsverwandtschaft. Nun muss diese neue Klettenmischung bewusst und politisch zerrissen werden. Ibos sind Ibos nicht wegen des Bluts sondern wegen einer Sprachgeschichte, die das Band der Gemeinsamkeit ausmachte.