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Ihre Kommunikation war äusserst schwach. Sie lebten von Gerüchten, Einbildungen und Projektionen. Sie kanalisierten ihre Information; verhielten sich selektiv in der Wahrnehmung.
- Man kann sich fragen, was wäre geworden, hätten die Freiheitskämpfer bereits das Handy gehabt. Gerade auf dem afrikanischen Kontinent, wo man fast an jedem Ort von der Welt abgeschnitten ist, wäre auch nur schon ein bescheidener Aufbau von Kommunikation zentral gewesen. Aber nein, man verbarg alles Wichtige, man zensierte, man verbreitete Mythen – genauso wie es später in der Realität weiterging. Sie hätten den Rundfunk systematischer einsetzen können. Davor hatten sie jedoch Angst. Sie schickten zwar beste Leute an eine einzigartige halbjährliche Intensivausbildung mit eigenen Studios bei der DW Deutschen Welle; sie kehrten heim und wurden meistens Geheimdienstler.
- Daher haben sie – wie man im Nachhinein feststellen muss – ihr Volk schon damals nie einbezogen. Sie betrachteten sich selbst als das Volk. Das sagt auch Ruth Weiss in jenem bereits erwähnten Radiointerview. Sie waren Solipsisten und Egozentriker.
- Sie verhielten sich so, als wären sie die Welt, kreisten um sich; sie waren zu einer Gemeinschaft gar nicht fähig.; die Gemeinschaft hatte für sie da zu sein.
- Sie waren chauvinistisch; sie vermochten nicht, die Frauen einzubeziehen. Die Frau wurde auch von ihnen missbraucht. Einen Sinn haben sie ihr nicht gegeben. Dass ein Mann wie Zuma Polygamist ist, gibt zu denken.
- Erstaunlich wenig haben sie Intellektuelle zu überzeugen vermocht und haben sich von ihnen mehr und mehr abgewendet. Auf die eigenen Dichter und Schriftsteller hörte man nicht. Man denke etwa an Ngugi wa Thiong’o in Kenya, der zwar über den Befreiungskrieg eindrückliche Romane schrieb, aber von den sog. Befreiern verfolgt und gefangen wurde.